Rolf Lisse: Der Cideon Geschäftsführer im Interview

Rolf Lisse im Interview

Seit 16 Jahren bei Cideon, seit etwas mehr als einem Jahr Geschäftsführer. Im Interview erzählt Rolf Lisse, wie er zu Cideon gekommen ist, was das Unternehmen für ihn besonders macht und welche Pläne er für die Zukunft hat. 

Rolf, wie bist du zu Cideon gekommen und wie hat sich das Unternehmen seitdem weiterentwickelt?

Ursprünglich habe ich bei der gedas-Gruppe gearbeitet, die zu Volkswagen gehörte. Als sie 2006 an T-Systems verkauft wurde, fiel der Arbeitsbereich SAP Direktintegrationen weg. Da wir Cideon – damals Cideon Software – kannten, wechselte ich mit fünf Kollegen aus dem Team Entwicklung und Beratung dorthin. Das war ein Riesenschritt: Von einem 5.500 Mitarbeiter umfassenden Konzern zu 30 Kollegen bei Cideon Software! Gesamt Cideon hatte seinerzeit so um die 120 Mitarbeiter. Doch das Unternehmen wuchs: Im Jahr 2013 kamen wir zur Friedhelm Loh Group und waren schon mit 100 Kolleginnen und Kollegen in der Cideon Software vertreten. Fünf Jahre später wurden Cideon Software und Cideon Systems zusammengeführt zu Cideon Software & Services. Und heute arbeiten wir mit über 300 Kolleginnen und Kollegen an 13 Standorten in Deutschland und Österreich.

Du bist nun seit etwas über einem Jahr Geschäftsführer. Wie hast du dieses Jahr erlebt?

Als sich die Möglichkeit für mich ergab, war klar, dass ich das machen will. Und ich bin sehr glücklich mit meiner Entscheidung. Ich habe ein tolles Team und erhalte viel Unterstützung durch die Unternehmensgruppe, besonders von den Eplan Kolleginnen und Kollegen. Das ist so eine super Zusammenarbeit und macht richtig, richtig viel Spaß!

Was hat sich seit deinem Einstieg verändert – und welche Themen möchtest du noch angehen?

Wir haben im Management-Team das Kommunikationsprofil im Unternehmen überarbeitet. Eine klare und transparente Kommunikation – in beide Richtungen übrigens – ist aus meiner Sicht der Schlüssel für erfolgreiche Zusammenarbeit. Dazu haben wir mehrere Besprechungs-Reihen zum internen Austausch geschaffen. Das ist ein Austausch, der – so empfinde ich es – für alle sehr wertvoll ist. Ich informiere die Kolleginnen und Kollegen über aktuelle Themen und bekomme direktes Feedback. Außerdem kann jeder anonym Fragen stellen, zu allem, was sie oder ihn bewegt. Ich finde es klasse, dass hier auch wirklich alles gefragt wird, egal ob es um Produktentwicklungen oder den Dienstwagen geht. Genau so muss es sein: Kernaufgabe des Management Boards ist es, die Richtung klar vorzugeben – aber auch die Probleme der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu lösen. Daher kann mich auch zwischendurch jeder gerne ansprechen. Wir ziehen doch alle an einem Strang.

CIDEON Geschäftsführer Rolf Lisse

Cideon Geschäftsführer Rolf Lisse

Wo steht Cideon mit seinen Aktivitäten heute und was ist für die künftige Ausrichtung geplant?

Unsere beiden größten Pfeiler sind SAP und Autodesk, doch auch im PRO.FILE und BIM Umfeld stellen wir uns breiter auf. Wir haben spezialisierte Sales Teams, die sich genau mit den Lösungen befassen und Expertinnen und Experten auf ihrem Gebiet sind. Genau das wird auch von unseren Kunden gewünscht.

Cideon pflegt enge Partnerschaften. Was ist geplant bezüglich bestehender, aber auch neuer Partnerschaften?

Grundsätzlich möchten wir unsere Partnerlandschaft ausbauen und formalisieren. Wir möchten unseren Partnern die Möglichkeit bieten, unsere Eigenprodukte zu verkaufen und daran zu partizipieren. Ziel ist es, unsere Reichweite zu erhöhen und Kunden anzusprechen, mit denen wir sonst keine Berührungspunkte haben. Das ist effektiv für beide Seiten und hat uns insbesondere im SAP und Dassault Kontext weitergebracht. 

Seit letztem Jahr treten Rittal, Eplan, Cideon und die German Edge Cloud gemeinsam am Markt auf. Was hältst du von dieser Entwicklung?

Ich finde diese Entwicklung wichtig und zukunftsweisend. Klar: Jeder ist mit anderen Businessmodellen unterwegs. Aber, wenn die Lösungsbausteine der einzelnen Unternehmen miteinander kombiniert werden, schaffen sie noch viel größere Mehrwerte bei unseren Kunden.

Konkret heißt das: Wir haben mit Eplan viele gemeinsame SAP Direktintegrationskunden für die wir, dank der engen Zusammenarbeit mit Eplan, eine maßgeschneiderte auf den Kundenprozess angepasste Lösung implementiert haben. Hat ein Eplan Kunde auch Autodesk Software im Einsatz, besuchen wir ihn gemeinsam und zeigen ihm, wie er sich in Richtung Mechatronik entwickeln kann – zum Beispiel mit einer mechatronischen Stückliste in Autodesk Vault. Auf der anderen Seite haben wir langjährige Kunden im SAP Umfeld, für die wir mechanische CAD-Integrationen machen, und die zu einem modernen ECAD wechseln möchten: In diesen Fällen liegt es auf der Hand, gemeinsam mit Eplan aufzutreten und dem Kunden die Mehrwerte einer integrierten Eplan Lösung zu zeigen.

Rittal können wir beispielsweise bei IT-Projekten, bei der Konstruktionsmethodik und bei ihrem Design-Automation-Projekt unterstützen, bei dem ganz spezifische Schränke vollautomatisiert konstruiert werden. Die vielen Beispiele zeigen: Die Zusammenarbeit im Unternehmensverbund ist sehr erfolgreich.

Ein Trendthema, das momentan viele beschäftigt ist Künstliche Intelligenz (KI). Welchen Impact wird KI auf Cideon haben?

Ich kann mir gut vorstellen, dass CAD-Hersteller KI in ihre CAD-Systeme integrieren werden. Die Folge wäre eine Reduktion des Personals beim Kunden, und eine entsprechende Reduktion der Lizenzen. Auch bei der Softwareentwicklung ist es denkbar, dass Code von KI geschrieben wird. KI könnte auch in unseren Business Units zum Einsatz kommen – beispielsweise bei der Prüfung von Kreditkartenabrechnungen. Es gibt immer Potenziale, Prozesse zu optimieren. Ich glaube aber nicht, dass wir selbst KI entwickeln werden. Wir sind zu sehr Systemintegrator, um in diesem Feld tätig zu werden. Und bei aller Begeisterung für neue Technologien ist der Sicherheitsaspekt ganz entscheidend. Es beruhigt mich ungemein, dass wir hierfür einige Expertinnen und Experten in unserer Unternehmensgruppe haben.

Zum Abschluss: Wenn du einen Wunsch für Cideon frei hättest: Was würdest du dir wünschen?

Gute Stimmung, tolle Leute und die guten Aussichten, die wir haben, sollen nicht verblassen. Die ganze Mannschaft soll mit diesen Themen weiterwachsen. Es macht einfach Spaß hier zu arbeiten.

Vielen Dank für das Interview, lieber Rolf!

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