Eplan und PDM integriert: So entsteht eine durchgängige Datenbasis für Ihr Engineering

Mann arbeitet mit mechatronischen Komponenten an einem Transportsystem

Digitalisierung, Zeitdruck, Variantenvielfalt – Elektrokonstrukteure stehen heute unter enormem Druck. Neben der Schaltplanerstellung müssen sie Daten konsistent halten, Abteilungen vernetzen und Prozesse automatisieren. Die Integration von Eplan mit einem Produktdatenmanagement (PDM)-System kann hier den entscheidenden Unterschied machen.

Genau an dieser Stelle kommen Eplan und Cideon ins Spiel. Die beiden Schwesterunternehmen vereinen ECAD- und Integrationsexpertise und bieten Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau sowie verwandten Branchen damit den maximalen Mehrwert.

Im Interview verraten Arnd Paulfeuerborn, Director PLM Competence Center und Customer Solutions bei Eplan, und Simon Lombardo, Solution Manager bei Cideon, wann sich ein PDM-System für Eplan Nutzer lohnt, welche Vorteile es bietet und worauf Sie bei der Verbindung beider Systeme achten sollten.

Simon Lombardo (links) und Arnd Paulfeuerborn (rechts)Simon Lombardo (links) und Arnd Paulfeuerborn (rechts)

Wann sollten sich Unternehmen, die Eplan einsetzen, für ein PDM-System entscheiden?

Arnd Paulfeuerborn: „Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten, denn jedes Unternehmen hat individuelle Voraussetzungen. Generell macht ein PDM-System dann Sinn, wenn das Unternehmen eigene Produkte entwickelt. Diesen Unternehmen würde ich unbedingt raten, ein PDM-System einzuführen.”

Welche Vorteile bietet ein PDM-System für Eplan Nutzer?

Arnd Paulfeuerborn: „Da die meisten Produkte heute mechatronisch sind, also Aspekte aus der Mechanik, Elektrotechnik und Software besitzen, ist es sinnvoll, sämtliche Daten in einem System zu vereinen und zu harmonisieren. Das ist wiederum die Grundlage für den digitalen Zwilling, also die Endstufe der Digitalisierung. Nur, wenn meine Daten und Prozesse digitalisiert sind, kann ich auch digitale Zwillinge erzeugen. Ein PDM-System ermöglicht die zentrale Datenhaltung, Security- und Backup-Funktionalitäten, Versionierung und bildet die Basis zur Weiterverwendung von Stücklisten für logistische Prozesse.”

Simon Lombardo: „Ich stoße in Kundenprojekten häufig auf Diskrepanzen in den Arbeitsweisen zwischen der Mechanik- und der Elektrik-Abteilung. In der Mechanik geht es oft um die Produktentwicklung, in der Elektrotechnik um den konkreten Einsatz beim Kunden. Die beiden Abteilungen schauen also aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf das Projekt. Ich habe viele ECAD-Teams kennengelernt, die prozessual sehr sauber arbeiten. Die Hürde, ein PDM-System einzuführen, ist daher relativ niedrig. Statt manuell und ordnerbasiert zu arbeiten, kann eine Softwarelösung genau an dieser Stelle entlasten. Das PDM-System wird so zur Single Source of Truth (SSoT) für das gesamte Engineering.”

Welche Vorteile bietet ein PDM-System gegenüber der Eplan Projektverwaltungsdatenbank?

Arnd Paulfeuerborn: „Die Eplan Projektverwaltungsdatenbank bezieht sich – wie der Name schon sagt – auf Eplan Projekte. Ich kann in der Datenbank lediglich nach Eplan Informationen suchen. Eine disziplinübergreifende Zusammenarbeit mit beispielsweise der MCAD-Abteilung führt ohne PDM-System zu Herausforderungen, da die Kollegen keinen Zugriff auf die Eplan Lizenz besitzen und damit keine Dateneinsicht haben. Die Eplan Projektverwaltungsdatenbank ist völlig ausreichend für den Anwender, aber übergreifende Informationen finde ich dort nicht.”

Welche Eplan Daten können im PDM-System gespeichert werden?

Arnd Paulfeuerborn: „Im PDM-System können eine ganze Reihe an Eplan Daten gespeichert werden. Einerseits gibt es unmittelbare Daten, also klassisch das Eplan Projekt. Andererseits gibt es Daten, die sich daraus ergeben, wie zum Beispiel Stücklisten, ein PDF zur Visualisierung oder Klemmlisten, etc. – also alles, was ich für die Arbeitsvorbereitung und die Dokumentation brauche, gegebenenfalls auch in verschiedenen Sprachen.”

Simon Lombardo: „Indirekt sind es weiterführende Informationen, die es mir im PDM-System erlauben, Querverweise zu verwenden. Dazu gehören zum Beispiel Artikelverwendungsnachweise über verschiedene Projekte hinweg, Rückrufaktionen oder Ähnliches. Diese Möglichkeiten werden erst durch PDM-Funktionalitäten erschlossen. Informationen aus dem gesamten Engineering werden auf einer Plattform gesammelt und zur Weiterverwendung bereitgestellt. Diese Daten können zum Beispiel auch für das Ersatzteilwesen genutzt werden.”

Frau arbeitet mit elektronischen Komponenten

Wieso sollte ein Eplan Nutzer sich für eine Schnittstelle zwischen einem PDM-System und Eplan entscheiden?

Arnd Paulfeuerborn: „Eine Integration bringt Daten automatisiert an die richtige Stelle. Bei einem manuellen Prozess muss der Anwender entscheiden, welche Informationen er in welche Felder schreibt. Zum einen ist dies fehleranfällig, zum anderen sehr müßig. Außerdem dauert es lange, neue Teammitglieder in diese oftmals aufwändigen Prozessen einzuarbeiten. Mit einer Integration habe ich einen großen Vorteil in puncto Nachhaltigkeit des Informationsaustauschs. Darüber hinaus prüfen wir in Einführungsprojekten bestehende Prozesse, erkennen Inkonsistenzen und optimieren Abläufe für eine reibungslose Arbeitsweise.”

Simon Lombardo: „Wir helfen unseren Kunden, den ISO 9001 Standard einzuhalten, denn die Integration gewährleistet die Nachverfolgbarkeit. Darüber hinaus können unsere Kunden mit der Implementierung einer standardisierten Integration – im Gegensatz zu projektspezifischen Anbindungen – Unterstützung durch unseren Support erhalten. Neue Releases werden unterstützt und es werden in regelmäßigen Abständen neue Versionen herausgegeben. Ich würde also immer für eine standardisierte Integration plädieren. Außerdem rate ich, erst das MCAD- und ECAD-System an eine PDM-Lösung anzubinden und Prozesse so weit wie möglich zu vereinheitlichen. Der nächste Schritt wäre dann die Integration der Engineering-Daten ins ERP-System für logistische Prozesse.”

Inwiefern beeinflusst die neue Eplan Lizenz die Anbindung weiterer Systeme an Eplan?

Arnd Paulfeuerborn: „Die Anforderungen an Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau steigen immer weiter und wir passen uns als Software-Anbieter natürlich daran an. Deshalb bietet die Eplan Plattform mit jedem Release-Update weitere Funktionen und verbesserte Integrationsmöglichkeiten. Dazu haben wir auch unsere Lizenzstruktur überarbeitet.”

Wie läuft die Zusammenarbeit zwischen Cideon und Eplan in Kundenprojekten ab?

Arnd Paulfeuerborn: „Die Integration von elektrotechnischen Systemen hat viele Facetten und die disziplinübergreifende Zusammenarbeit ist oftmals ein zu Beginn schmerzhafter Prozess. Deshalb ist es ratsam, dieses komplexe Vorhaben in die Hände erfahrener Integrationspartner wie Eplan und Cideon zu legen.”

Simon Lombardo: „Wenn ein Kunde an einer Eplan ERP/PDM Integration Suite interessiert ist, können wir bei Cideon diese in der Regel implementieren, ohne noch einmal gesondert auf Eplan zuzugehen. Unsere standardisierten Integrationen, wie zum Beispiel die Cideon Vault Integration for Eplan oder das SAP ECTR interface to Eplan, sind aufeinander abgestimmt und für den Kunden entsteht in den allermeisten Fällen kein Programmieraufwand.”

Welchen Mehrwert bietet die Zusammenarbeit zwischen Cideon und Eplan den Kunden?

Arnd Paulfeuerborn: „Eplan und Cideon kommen aus derselben Unternehmensgruppe, der Friedhelm Loh Group. Wir befassen uns schon seit Jahrzehnten mit Integrationsthemen und kennen übliche Hürden, aber auch Best Practices. Wir haben eine ähnliche Perspektive, es gibt keine Reibungsverluste, und wir können unseren Kunden Lösungen aus allen möglichen Richtungen präsentieren. Wenn beim Kunden Bedarf festgestellt wird, können wir auf kurzem Wege direkt die richtigen Personen aus beiden Unternehmen zusammenbringen und ihm eine abgestimmte Lösung präsentieren, implementieren und anpassen. Auch unsere Ticketsysteme im Support-Bereich sind aufeinander abgestimmt. Der Kunde ist nicht im Pingpong zwischen zwei Anbietern gefangen, sondern bekommt von der Beratung bis zum Support alles aus einer Hand.”

Simon Lombardo: „Wir analysieren bestehende – oft über Jahre gewachsene – Prozesse und finden gemeinsam mit unseren Kunden die bestmögliche Lösung für alle beteiligten Abteilungen. Es geht nicht nur um die Implementierung einer Integration, sondern um eine Verbesserung der Arbeitsweisen und eine Entlastung der Konstruktionsteams. Das Ziel dieser engen Zusammenarbeit ist es, dem Kunden schnell und effizient weiterzuhelfen.”


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