Änderungsmanagement im Maschinenbau: Mit digitalen Prozessen und Softwarelösungen zum Erfolg

Kollegen diskutieren im Büro über Änderungsmanagement

Wenn eine kleine Konstruktionsänderung plötzlich ganze Produktionsabläufe durcheinanderbringt, ist klar: Änderungen sind im Maschinenbau keine Ausnahme, sondern Alltag.

Neue Kundenanforderungen, Normen oder Optimierungen sorgen regelmäßig für Anpassungen – und damit für Risiken: steigende Kosten, Verzögerungen, Stress in Konstruktion und Fertigung. Die Frage ist nicht, ob Änderungen kommen, sondern wie Sie effizient und sicher gesteuert werden können.

Ein strukturiertes, digitalisiertes Änderungsmanagement ist dabei der Schlüssel. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie ein klar definierter Prozess und moderne Softwarelösungen helfen, Änderungen nicht als Risiko, sondern als Wettbewerbsvorteil zu nutzen.

Was ist Änderungsmanagement?

Änderungsmanagement beschreibt den strukturierten Umgang mit Anpassungen im Produktlebenszyklus. Im Maschinenbau bezieht sich diese Praxis vor allem auf technische Änderungen – etwa an Konstruktionen, Fertigungsprozessen, Stücklisten oder eingesetzten Materialien. Eine gängige Definition umfasst dabei alle Schritte von der Identifikation über die Bewertung bis hin zur Umsetzung und Dokumentation solcher Änderungen.

Wichtig: Änderungsmanagement unterscheidet sich damit von Change Management, das sich auf die Änderung unternehmensweiter Prozesse bezieht.

Wie lässt sich ein effektiver Änderungsmanagement-Prozess im Maschinenbau gestalten?

Ein erfolgreicher Änderungsmanagement-Prozess im Maschinenbau beginnt mit einer klaren Struktur und einem durchgängigen Verständnis für die Auswirkungen technischer Änderungen. Da Anpassungen oft mehrere Abteilungen betreffen – von Konstruktion über Einkauf bis hin zur Produktion – ist es entscheidend, dass alle Beteiligten frühzeitig eingebunden werden. Der Prozess sollte transparent, nachvollziehbar und digital unterstützt sein. Moderne Softwarelösungen ermöglichen es, Änderungen zentral zu erfassen, automatisch zu dokumentieren und über definierte Workflows freizugeben.

Besonders wichtig ist die enge Verzahnung mit angrenzenden Bereichen wie dem Projektmanagement. Denn viele technische Änderungen entstehen im Rahmen von Entwicklungsprojekten, weshalb ein gut abgestimmtes Änderungsmanagement in Projekten die Grundlage für eine reibungslose Umsetzung bildet. Ein effektiver Prozess berücksichtigt daher nicht nur technische Prüfungen und Freigaben, sondern auch wirtschaftliche Bewertungen, Terminfolgen und Kommunikationswege. So wird sichergestellt, dass Änderungen nicht nur korrekt umgesetzt, sondern auch strategisch sinnvoll gesteuert werden.

Auch das Qualitätsmanagement ist eng mit dem Änderungsmanagement verzahnt. Änderungen an Produkten oder Prozessen müssen nicht nur technisch korrekt, sondern auch normgerecht umgesetzt werden. Besonders die Dokumentation spielt dabei eine Schlüsselrolle: Jede Änderung muss nachvollziehbar erfasst und bewertet werden. Die Norm ISO 9001 fordert ein strukturiertes Vorgehen, inklusive Risikobewertung und klarer Verantwortlichkeiten. Ein effektiver Änderungsprozess erfüllt diese Anforderungen und sorgt dafür, dass Qualität gesichert und kontinuierlich verbessert wird – unterstützt durch digitale Tools und enge Zusammenarbeit mit dem Qualitätsmanagement.

Wie könnte ein Prozessablauf im Änderungsmanagement aussehen?

Der Ablauf beginnt mit der Erfassung der Änderungsanforderung (englisch: Change Request) – häufig ausgelöst durch Kundenwünsche, Qualitätsabweichungen oder technische Optimierungen.

Anschließend folgt die Bewertung der Änderung hinsichtlich technischer Machbarkeit, Kosten, Terminen und Auswirkungen auf bestehende Prozesse.

Nach der Freigabe durch die Verantwortlichen wird die Änderung umgesetzt, dokumentiert und kommuniziert. Ein digital unterstützter Prozessablauf schafft Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Geschwindigkeit – besonders in komplexen Produktionsumgebungen.

Änderungsmanagement vier Stufen

Was hat Änderungsmanagement mit PLM-Systemen zu tun?

Ein Product Lifecycle Management (PLM)-System ist im Maschinenbau ein zentraler Baustein für effizientes Änderungsmanagement. Es verbindet alle relevanten Daten – von CAD-Modellen über Stücklisten bis hin zu Dokumentationen – und stellt sicher, dass Änderungen strukturiert und nachvollziehbar umgesetzt werden.

Viele PLM-Systeme bieten integrierte Workflows für Änderungsanfragen (ECR), Änderungsaufträge (ECO) und Änderungsmitteilungen (ECN). Damit werden Freigaben automatisiert, Verantwortlichkeiten klar und Dokumentation nach ISO 9001 sichergestellt.

Welche Änderungsmanagement-Software unterstützt den Prozess?

Für den Maschinenbau eignen sich Lösungen, die technische Änderungen strukturiert, normkonform und digital unterstützt umsetzen. Im folgenden Abschnitt möchten wir Ihnen zwei Softwarelösungen näher vorstellen:

  • SAP PLM: Die PLM-Lösungen von SAP vereinfachen die zentrale Verwaltung von Stücklisten, CAD-Daten und sorgen dafür, dass Änderungsaufträge strukturiert abgewickelt werden können.
  • Autodesk Fusion Manage: Die PLM-Software unterstützt Unternehmen mit vorgefertigten Workflows, die einfach zu konfigurieren sind, unter anderem für das Änderungsmanagement. (Mehr dazu erfahren Sie in unserem Blogbeitrag “Mit Änderungsmanagement Prozesse im gesamten Produktlebenszyklus verbessern”).
  • PRO.FILE: Auch die PDM/PLM-Lösung PRO.FILE eignet sich für das Änderungsmanagement, da die Software darauf ausgelegt ist, Produktdaten, Dokumente und Änderungen zentral zu verwalten und nachvollziehbar zu machen.

Egal für welche Lösung Sie sich entscheiden – entscheidend ist die passende Implementierung.

Mit einem erfahrenen Softwarepartner an Ihrer Seite gelingt die Einführung reibungslos und mit messbarem Mehrwert. Lassen Sie uns gemeinsam prüfen, wie Sie Ihr Änderungsmanagement effizienter gestalten können.